Jetzt
hat
es mal wieder etwas länger gedauert, bis ich etwas von mir hören
lasse aber es war viel los hier. Hier folgt mein Reisebericht von
meinem kleinen Urlaub in Benin mit Julia (eine Mitfreiwillige und
gute Freundin), den wir vor knapp 3 Wochen begonnen haben. Ich hoffe,
es ist nicht zu lang und langweilig. Viel Spaß :)
Tag
1: Visa-Drama
Julias
und meine Reise sollte wegen des Visums in Lomé beginnen. Also sind
wir Donnerstag hin, um auch ja pünktlich am Freitag um 8.00 Uhr bei
der beninoisischen Botschaft in Lomé zu sein. Dort angekommen hieß
es, der Botschafter sei vor zwei Wochen gestorben und morgen soll die
Beerdigung sein, deshalb arbeiteten sie an diesem Freitag nicht –
also kein Visum für uns. Was machen wir jetzt? Julia und ich sind
die verschiedenen Botschaften abgelaufen, um herauszufinden, ob man
an der Grenze ein Visum bekommt. Keiner konnte uns eine sichere
Auskunft geben und so sind wir einfach mal hingefahren zur
Grenze....gut, dass Togo nicht so breit ist :)
Nach
einigem Betteln und ein bisschen Lügen haben wir netterweise ein 48
Stunden Visum bekommen, das wir aber in Cotonou verlängern mussten.
Deshalb sind wir an dem Nachmittag schnell nach Cotonou zur Behörde
gedüst, um noch in den Öffnungszeiten anzukommen. Sonst hätten wir
bis Montag warten müssen und dann wäre das Visum ja schon
abgelaufen. Die Frau war so nett, uns trotz paar Minuten Verspätung
noch dranzunehmen. Sehr erleichtert und ohne Pass haben wir eine
halbe Stunde später die Behörde verlassen und uns erstmal in
unserer neuen Umgebung orientiert.
Cotonou
ist die wirtschaftliche Hauptstadt Benins und das merkt man auch:
sehr groß und voll mit viel Verkehr und ungefähr so wie Lomé –
nicht besonders schön.
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Ein tpisches Straßenbild in Cotonou
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Hier
wollten wir eigentlich nicht lange bleiben. So haben wir uns
möglichst schnell eine billige Herberge gesucht (fündig wurden wir
im muslimischen Viertel) sowie schnelles, billiges Essen und auf ins
Bett sind wir....wir waren doch etwas erschöpft von der ganzen
Aufregung aber auch froh, dass alles noch irgendwie funktioniert hat.
Tag
2: Porto Novo zum Ersten
Heute
gings auf nach Porto Novo, die eigentliche Hauptstadt. Porto Novo
wurde zu Zeiten der Portugiesen erbaut. Das sieht man auch am
Baustil, da viele Häuser noch im kolonialistischen Stil sind –
sehr schön, auch wegen der guten Lage am See!
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Julia auf der Brücke vor Porto Novo |
Schlafen
wollten wir im Centre Songhai, das ein Zentrum für nachhaltigen
Anbau, Recycling, Verwendung lokaler Produkte etc ist, schon seit
1985
existiert und wie ich finde auf einer riesigen Fläche gebaut ist. .
Dort haben wir auch am Nachmittag eine Führung über das Gelände
gemacht, bei der uns die verschiedenen Bereiche gezeigt wurden: von
Fisch-, Hühner-, Perlhuhn-, Truthahn-, Buschrattenzucht über
Landwirtschaft (Papayas, Pampelmusen, Taro, Zwiebeln, Chilis, Gurken,
Tomaten, Okraschoten, Möhren etc.) zu Plastiktütenrecycling,
Palmöl- und Saftherstellung sowie Biogasgewinnung und
Stromerzeugung.
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Die Fischzucht im Centre Songhai |
Gleichzeitig
befindet sich dort ein Ausbildungszentrum, wo die Auszubildenden in
allen Bereichen geschult werden und auch wohnen können. Ich finde es
ein sehr interessantes Zentrum mit einem guten Ansatz,
das es noch öfters geben sollte. Trotzdem wurden hier die Hühner in
Legebatterien gehalten :D
Abends
sind wir in die Innenstadt gegangen, um etwas zu Essen sowie das im
Reiseführer beschriebene Kino zu suchen. Letzteres haben wir leider
nicht gefunden, dafür aber ein Plakat zu einer Vorführung
traditionellen Tanzes wie wir ihn auch samstags immer machen. Mit
einer Stunde Verspätung (die unser aber sehr zu Gute kam, da wir so
noch pünktlich waren) fing sie dann auch an und es hatte sich auch
echt gelohnt: die Tänze waren sehr gut und die Kostüme und das
Bühnenbild genauso. So war es doch noch ein netter Abend gewesen.
Tag
3: Porto Novo zum Zweiten
Für
diesen Tag (Sonntag) hatten wir uns das ethnografische Museum
vorgenommen. Die Ausstellung handelte von Geburt, Hochzeit und Tod in
Benin. Außerdem gab es eine Ausstellung von verschiedenen
Voodoo-Masken der oruba (= Volksgruppe im Südosten Benins) (Voodoo
ist hier der Animistenglaube, der in Benin sehr verbreitet, in Togo
aber eher verpönt und schlecht angesehen ist), die je nach Form und
Darstellung eine bestimmte moralische Belehrung vermitteln wollen.
Dank unseres guten Führers haben wir viel über die beninoisische
Kultur und die Gebräuche gelernt und konnten auch Gemeinsamkeiten
mit Togo entdecken.
Nach
einem sehr leckeren Mittagessen in einem veganen Restaurant mit
anschließender Mittagspause ging es auf zum Markt und wir sind noch
so durch die Stadt gebummelt. Hier ein paar Eindrücke für euch:
Tag
4: Rückkehr nach Cotonou
Heute
sollten wir abends unser Visum in Cotonou abholen. Deshalb haben wir
uns wieder auf nach Cotonou gemacht. Die Hotelsuche gestaltete sich
auch etwas aufwendig aber schließlich wurden wir in dem Viertel, wo
wir vorher schon geschlafen hatten, fündig. Schnell haben wir uns
auf in die Innenstadt gemacht, denn wir wollten in eine
Kunstausstellung, von der wir im Reiseführer gelesen hatten. Diese
befand sich aber leider nicht mehr an dem Ort, der drinstand. So
mussten wir ein bisschen rumfragen aber wir haben sie schließlich
noch gefunden. Sie hatte sich auch echt gelohnt: es war eine
Fotografiesammlung von Samuel Fosso, ein zeitgenössicher Künstler,
und Dank einer kostenlosen Führung haben wir auch verstanden, was
der Künstler übermitteln wollte. Das Gebäude war auch sehr schön
und modern, weil es von einer Stiftung geführt wird (“Fondation
Zinsou”, Fondation Zinsou),
die ziemlich viel Geld investiert hat. So fühlte ich mich ein
bisschen wie in einem Museum in Paris.
Im
Anschluss haben wir uns mal ein richtiges Kugeleis gegönnt: das war
echt lecker! Aber auch ziemlich teuer....Danach haben wir endlich die
lang ersehnten Pässe abgeholt. Das hat auch alles problemlos
geklappt. Daraufhin
ging es zurück, auf Nahrungssuche und ins Bett, denn am nächsten
Tag wollten wir früh aufstehen.
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So sind wir durch Cotonou gecruist |
Tag
5: Die Geschichte des Dahomé-Königreich in Abomey
Heute
sind wir früh aufgestanden, da wir einen der großen Reisebusse
Richtung Norden nehmen wollten. Für uns ging die Reise in diesem Bus
ungefähr 4 Stunden bis Bohicon. Dort wollten wir auf Motorradtaxis
umsteigen, die uns nach Abomey
bringen sollten. Doch das war leichter gesagt als getan: da wir hier
an einem Touristenziel waren gab es so ein Hauen und Stechen um uns.
Wir hatten uns klugerweise vorher über den wahren Preis informiert
aber für den wollte uns Weiße keiner mitnehmen. Schließlich hat
doch einer eingewilligt aber nur missbilligend und so gab es während
der Fahrt noch Diskussionen. Da sind wir abgestiegen und haben
glücklicherweise einen netten jungen Mann gefunden, der sowieso nach
Abomey musste, und uns auf
seinem Motorrad mitgenommen hat. Am Ende hat er es auch noch ganz
umsonst gemacht und uns bis vor das Museum gebracht. Das war wirklich
sehr nett gewesen von ihm!
Dieses
historische Museum befand sich in den Gebäuden von zwei der
ehemaligen Könige des Dahomé- Königreichs, das von 1600
bis 1900 im Süden Benins
existierte. Das Areal war
riesig mit Innen- und Außenhof aber für meinen Geschmack nicht sehr
königlich gestaltet. In unserem Eintritt war eine Führung mit
inbegriffen und so hatten wir eine kluge aber nicht sehr motivierte
Dame an unsere Seite, die uns sehr viel Interessantes über die
Geschichte, die Gebräuche, das Hofleben, die Rituale etc. dieses
Königreiches erzählt hat. Außerdem hat sie uns auf dem Gelände
herumgeführt und uns die verschiedenen Gebäude und ihre
(ehemahlige) Funktion erklärt. Noch heute finden auf dem Gelände
Veranstaltungen der noch lebenden königlichen Familie statt, die
auch für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Die Führung war sehr
interessant und informativ.
Nach
dem Museum waren wir auch eigentlich schon fertig in dieser Stadt,
denn so arg viel zu machen gab es dort nicht mehr. So haben wir uns
wieder ein Motorrad gesucht, um weiter zu fahren Richtung Westen.
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Julia auf der Fahrt Richtung Westen mit dieser schönen Landschaft |
Unser
Ziel war Possotomé, ein kleines Dorf am Rande des Lac Ahémé.
Dafür mussten wir vom Motorrad in einer weiteren Stadt in ein Auto
umsteigen Richtung Comé, welches an der Verbindungsstraße zwischen
Togo und Benin liegt, um von dort aus wieder ein Motorrad zu nehmen
nach Possotomé. Vor Sonnenuntergang haben wir es aber noch
wohlbehalten dorthin geschafft und nach einigem Fragen auch die
Ecolodge gefunden, die man Julia hier in Togo empfohlen hatte. Diese
war wirklich sehr nett gelegen direkt am Ufer des Sees und so hatten
wir in dieser Nacht ein Zimmer, das mit Bambusstelzen auf dem Wasser
gebaut war. Das war sehr gemütlich!
Nach der alltäglichen Essenssuche im Dorf waren wir so auch schnell
im Bett und sind mit Seegeplätscher eingeschlafen.
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Das war unser Zimmer auf dem See |
Tag
6: Als
Fischer auf dem See
Nach
gemütlichem Ausschlafen
und einem kleinen bescheidenen Frühstück im Dorf haben wir das
Angebot unseres Hotels in Anspruch genommen und eine geführte Tour
auf dem See gemacht. Ein Fischer erklärte uns die verschiedenen
Techniken des Fischens und auch ein paar Fakten über den See sowie
die Geschichten, die sich um ein gefährliches Nilpferd im See
ranken. Wir durften sogar einmal selbst ausprobieren zu fischen:
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Judith beim Fischen |
Leider
waren wir nicht so erfolgreich und haben nichts gefangen. Die Tour
war sehr interessant aber leider war es auch sehr warm, da wir diese
natürlich in der größten Mittagshitze gemacht haben. Naja egal,
wir sind es ja doch ein bisschen gewohnt. Anschließend haben wir in
unserem Hotel noch schön am See mit einem Buch entspannt und sind am
frühen Nachmittag wieder aufgebrochen Richtung Küste nach Ouidah.
In
Ouidah angekommen war eine schöne Auberge auch schnell gefunden und
so wollten wir uns ins Stadtzentrum aufmachen. Laut unserer Karte
müssten wir mit dem Auto im Norden der Stadt angekommen sein und
jetzt einfach der Straße Richtung Süden folgen, um ins Zentrum zu
gelangen. So machten wir uns Richtung Süden auf und liefen und
liefen und liefen. Die Abendstimmung war sehr schön genauso wie die
Landschaft.
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Die Straße der Sklaven, die diese ehemals angekettet langlaufen mussten |
Nur
irgendwie wurde es nicht städtischer. Und schließlich sahen wir das
Meer und wir waren an der "Porte
du non-retour"!
Dieses bildet das Ende der "Route
des Esclaves"
(Straße
der Sklaven), die wir eigentlich gar nicht an dem Tag machen wollten
und die sich südlich von Ouidah befindet. So hatten wir uns ein
bisschen verlaufen. Da es jetzt aber schon dunkel wurde und die
Straße doch etwas einsam war, haben wir uns schnell wieder auf den
Rückweg gemacht und sind die 4 Kilometer zurück netterweise mit
einem Guide gelaufen, der uns viel Interessantes erzählte und uns
auch das lange gesuchte Stadtzentrum zeigte, das von unserer Auberge
in Richtung Norden war (der "Bahnhof",
wo man mit dem Auto ankommt, befindet sich neuerdings wegen einer
Umleitung für die Fahrbahnerneuerung südlich der Stadt anstatt wie
vorher nördlich, was wir aber nicht wussten). Ich war am Ende
ziemlich fertig und wollte einfach nur noch essen und ins Bett...ich
vermute wegen der Sonne am Morgen und der unplanmäßigen
Wanderung....gesagt, getan!
Tag
7: Auf
den Spuren der Geschichte Benins
Für
uns stand heute die Stadt Ouidah auf dem Programm. So haben wir mit
dem historischen Museum angefangen und einen ersten Eindruck der doch
eher traurigen Geschichte Ouidahs und auch Benins bekommen. Zwischen
ca. 1600
und 1900
war
Ouidah einer der Hauptstützpunkte des Dreieckssklavenhandels und
hier wurde der Großteil der Sklaven aus Westafrika auf die Schiffe
verladen. Im Museum haben wir Dank einer Führung auch noch mehr über
das Dahomé-Königreich und andere kulturelle Besonderheiten Benins
erfahren. In einer Teilausstellung des Museums wurden außerdem die
Parallelen zwischen den Voodoopraktiken in Benin und Brasilien (dort,
wo viele der Sklaven hingekommen sind) aufgezweigt – auch sehr
interessant!
Nach
einer kleinen Mittagspause begann auch schon unsere Tour auf der
"Route
des Esclaves",
die wir mit einem Führer der Touristeninfo diesmal mit dem Motorrad
gemacht haben, die die Sklaven aber selbstverständlich zu Fuß und
alle aneinander gekettet gelaufen sind. Unsere Tour begann auf dem
Sklavenmarkt in Ouidah, wo die Sklaven verkauft wurden, und ging
weiter zum "l'arbre
de l'oubli"
(Baum des Vergessens), den die Sklaven dreimal umkreisen mussten, um
symbolisch
gesehen ihre Identität und Herkunft zu vergessen. Im Dorf auf halben
Weg befand sich damals als nächste Station der Sklaven eine Hütte
("Case
de Zomai"),
in der die Sklaven in vollkommener Dunkelheit eingesperrt wurden, um
sich an das Gefühl im Schiff zu gewöhnen. Danach ging es zu dem
Denkmal im Dorf, das den abertausenden Toten gewidmet ist und an der
Stelle errichtet wurde, wo sich ehemals das Massengrab für die
Kranken und Schwachen befand – ziemlich bedrückend. Am "l'arbre
de retour"
(Baum der Rückkehr) soll der Seelen der verschleppten Sklaven
gedacht werden und symbolisieren,
dass trotz des Baum des Vergessens die Seelen der toten Sklaven in
Übersee ihre Herkunft nicht vergessen und zu dieser im Tod
wiederkehren werden. Schließlich sind wir zum "Tor
ohne Rückkehr"
gefahren, wo wir gestern schon gewesen waren und von wo aus die
Sklaven auf die Boote verfrachtet worden waren.
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Das Tor ohne Rückkehr |
Die
Tour war sehr interessant und der Guide hat es auch nicht so erzählt,
dass unsere Stimmung danach im Keller war. Es war einfach informativ
:)
Und
so war unser Tag auch schon wieder gefüllt gewesen und es ging auf
den Abend zu. Wir suchten uns etwas zu essen und sind früh in die
Auberge zurückgekehrt.
Tag
8: Auf
zum Strand
Heute
hieß es wieder früh aufstehen, da wir mit Ouidah noch nicht durch
waren. Als erstes sind wir in das Frauenmuseum gegangen, das ganz der
afrikanischen Frau gewidmet war und ihre verschiedenen Arbeiten,
Verantwortungen etc aber auch ihr Kampf für Rechte in den hiesigen
Gesellschaften veranschaulichte. Vieles wusste ich schon aus dem
alltäglichen Leben aber ich finde es sehr gut, dass durch so ein
Museum einmal gewürdigt wird, wie viel die Frauen hier eigentlich
leisten. Leider besuchen aber, glaube ich, nicht viele Einheimische
das Museum. Das finde ich sehr schade, denn es war erstens sehr gut
gemacht und zweitens finde ich, dass den Männer hier auch mal vor
Augen geführt werden sollte, was die Frauen so tagtäglich
leisten....
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Den grünen Teil leisten die Frauen, den blauen die Männer |
Danach
ging es auf in ein zweites Museum, das von der gleichen Stiftung
betrieben wird wie das eine in Cotonou. Dieses war nämlich auch ein
Museum für moderne afrikanische Kunst. Es war noch größer und mit
vielen verschiedenen afrikanischen Künstlern. Mir hat dieses daher
noch besser gefallen als das in Cotonou und ich fande es echt sehr
gut. Leider waren wir etwas gehetzt, da wir um 11.00
Uhr unser Hotel verlassen mussten. Deshalb sind wir schnell zurück
zur Auberge, haben unsere Sachen gesucht und sind zurück ins
Zentrum. Wir haben uns vergebens auf die Suche nach einem
Internetcafe gemacht und so haben wir ein Auto gesucht und sind
weiter gefahren nach Grand Popo, ein kleines Dorf wieder mehr in
Richtung Togo und direkt am Meer. Zusammenfassend fand ich Ouidah
eindrucksvoll und wegen der Geschichte sehr interessant. Ich finde,
man hat auch deutlich einen Unterschied der touristischen
Infrastruktur zu den anderen Städten gemerkt: Die Touristeninfo war
sehr gut aufgemacht genauso wie die Museen und es gab gute Guides.
Die
Hotelsuche in Grand Popo gestaltete sich etwas mühsam, da Grand Popo
ein Dorf an gefühlt einer einzigen Straße ist und so sich das Dorf
endlos lang hinzieht. Auch die Grundstücke waren alle sehr groß und
weitläufig. Ich vermute, dass irgendwann einmal die
Grundstückspreise sehr gering waren und es so einen Bauboom gab. An
Hotels mangelte es hier aber nicht: es ist ein beliebtes Ziel für
Touristen, die am Strand entspannen möchten. Schließlich haben wir
die von anderen Freiwilligen empfohlene Lion Bar, eine von einem
Rasta betriebene Bar mit Schlafmöglichkeiten, gefunden. Und so
endete unser Tag ganz entspannt am Strand.
Abends
gingen wir mal wieder auf Essenssuche und mussten ewig weit laufen,
um ins Zentrum zu kommen. Aber alles kein Problem :) Außerdem
hatten wir im Reiseführer von einem kostenlosen Filmabend jeden
Freitag gelesen und schließlich haben wir den Ort auch gefunden und
uns einen mehr oder weniger guten Film draußen auf einer Leinwand
angeschaut. Es war trotzdem mal wieder schön, einen Film zu schauen.
Diese
Nacht hatten wir uns dazu entschieden, die Zelten von dieser Lion Bar
auszuprobieren. Und so haben wir direkt am Strand gezeltet. Es war
sehr gemütlich mit Julia im Zelt :)
Tag
9: Entspannen am Strand
Dieses
war
wohl unser entspanntester Tag: aufstehen, Frühstücken gehen und nur
noch am Strand liegen. Wir haben viel gelesen, gequatscht,
geschlafen, Musik gehört und schließlich waren wir auch schwimmen.
Doch die Wellen waren schon ganz schön hoch und vor allem beim
Rausgehen hatte ich schon etwas Probleme....aber es war auch sehr
schön und das Wasser ziemlich warm.
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Im Hintergrund ist unser Zelt und dahinter das Meer... |
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Wir hatten ein bisschen Langeweile... |
Irgendwann
hatten wir keine Lust mehr und Hunger...so haben wir geduscht und uns
wieder den ewig langen Weg auf ins Zentrum gemacht. Wir haben Reis
und jeder eine Ananas verdrückt und waren danach sooooo voll!!
Wir ließen unseren Abend
in der Strandbar unseres "Hotels"
(also
draußen wenige Meter vom Strand entfernt) mit Reggae-Musik, einem
Cocktail und mehreren anderen Weißen ausklingen. Doch irgendwie
waren wir doch erschöpft und so lagen wir auch schon ziemlich zeitig
im Zelt.
Tag
10:
Rückreise
Heute
stand unsere Rückreise auf der Programm, denn am nächsten Tag
mussten wir beide wieder bei der Arbeit sein. Ein Auto
zur Grenze war schnell gefunden und auch nach Lomé kamen wir
problemlos. In Lomé wollten wir noch ein paar Sachen auf dem Markt
erledigen, doch da Sonntag war, war der Markt wie ausgestorben und
etwas trostlos. So sind wir noch ins Internetcafe gefahren und dann
ging es auch schon wieder nach Hause in das schöne Kpalimé.
Es
war eine sehr schöne wenn auch (zu) kurze Reise gewesen, wir haben
viel über die Geschichte Benins erfahren und sind mit vielen neuen
Eindrücken zurückgekehrt. Meiner Meinung nach gibt es auch bis auf
den Voodooglaube nicht so arg viele Unterschiede zwischen Benin und
Togo. Mit Julia habe ich mich sehr gut verstanden und es war erst mal
komisch als sie dann nicht mehr da war. Trotzdem habe ich mich auch
auf Kpalimé und die Leute hier gefreut.
Jetzt
ist schon wieder Alltag eingekehrt und eigentlich alles beim Alten.
Ganz
liebe Grüße aus der Ferne
Judith